Machtum

LU0001024 Machtum-Pellembierg / Froumbierg / Greivemaacherbierg

 

Das Natura 2000 Habitat-Schutzgebiet Machtum-Pellembierg / Froumbierg / Greivenmaacherbierg erstreckt sich entlang des engen Moseltals von Ahn im Südosten bis nach Grevenmacher im Nordosten. Geologisch ist das Gebiet durch kalkreiche Sedimente mit Formationen des Keupers und des Muschelkalkes geprägt. Während der Grund auf den Plateaus von Mergeln bestimmt wird, finden sich darunter dolomitische Gesteine des Muschelkalks. Diese teils massigen Dolomite bilden in der Landschaft imposante Felskanten, die besonders im Moseltal zwischen Machtum und Grevenmacher gut sichtbar sind. Die parallel zur Mosel verlaufenden Verwerfungen prägen das Aussehen der Landschaft teilweise stark. Durch die Verschiebung des Gesteins wurden jeweils die älteren, tiefer liegenden Muschelkalk-Schichten angehoben, so dass markante Steilstufen entstanden sind. Die Böden auf dem Plateau bestehen vor allem aus lehmigen Parabraunerden bis Pelosolen. Auf den Hängen sind die Böden flachgründiger und werden von steinig-tonigen Braunerden dominiert. Durch den kalkreichen Untergrund wurden die Hänge früher als Weinbergs-Terrassen genutzt. Danach wurden diese teilweise für den Obstanbau genutzt sowie beweidet oder gemäht, wodurch Halbtrockenrasen entstanden. Da diese Flächen jedoch aufwändig zu bearbeiten sind und der Ertrag eher gering ist, wurden viele Nutzungen aufgegeben und die Terrassen sind heute weitestgehend verbuscht. Die welligen Täler sind dagegen leichter maschinell zu bearbeiten und werden daher intensiv ackerbaulich genutzt. Die wichtigsten Fließgewässer des Gebietes sind Donwerbaach, Kelsbaach und Gehaansbaach, die alle in die Mosel münden. Diese Bäche zeigen bei Trockenheit und starken Niederschlägen einen sehr unterschiedlichen Charakter. Im Sommer fallen sie teilweise trocken, wohingegen sie sich bei starkem Regen zu Sturzbächen entwickeln können. Eine Besonderheit dieses Gebietes ist das natürliche, wenn auch kleinflächige, Vorkommen von Buchsbaumformationen im Bereich des Pellembierg. Das Weinbauklima in diesem Teil des Landes begünstigt diese Vorkommen. Die Kalkfelsformationen dieses Gebietes bieten mit ihren Höhlen und Galerien einen idealen Lebensraum für Fledermäuse. Diese finden aufgrund der vielfältigen Strukturen der Landschaft Quartiere für jede Situation, also sowohl Wochenstuben, Männchen- und Paarungsquartiere, wie auch Überwinterungsquartiere. Das Gebiet besteht etwa zu einem Drittel aus Offenland und zu mehr als der Hälfte aus Waldlebensräumen. Mehr als ein Drittel des Natura 2000 Gebietes Machtum-Pellembierg / Froumbierg / Greivenmaacherbierg sind nach Anhang I der FFH-Richtlinie ausgewiesene Habitate. Hierbei dominieren verschiedene Waldgesellschaften und Magere Flachland-Mähwiesen (6510) im Offenland. Insgesamt wurden 11 unterschiedliche Habitate im Gebiet aufgenommen. Von den nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützte Tierarten kommen im Projektgebiet laut SDF (Standard data form) 5 Fledermausarten, darunter beide Zielarten, sowie eine Insektenart vor. Daneben sind aufgrund ihrer Seltenheit und/oder Besonderheit weitere 6 Pflanzenarten, 2 Insektenarten und 3 Fledermausarten im Gebiet von Bedeutung. Unter den 7 nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützten Arten im Gebiet laut SDF, kommen auch drei der vier Zielarten vor.