LU0001017 Vallée de la Sûre inférieure
Im Habitat-Schutzgebiet Unteres Sauertal dominieren aus geologischer Sicht die verschiedenen Schichten des Muschelkalks. Im flacheren Gelände finden sich zudem teilweise Sandsteine des Oberen Buntsandsteins. Die Böden sind vor allem flachgründige bis sehr flachgründige steinig-tonige Braunerden aus Dolomit. Besonders an steilen Hanglagen ist die Bodenschicht oft nur wenige Zentimeter dick. In den Tallagen sind die Bodenschichten mächtiger. Das wichtigste Gewässer dieses Gebietes ist die Sauer, das zweitgrößte Fließgewässer des Landes, das teilweise auch die Grenze zur Deutschland bildet. Die Sauer nimmt alle kleineren Fließgewässer des Gebiets auf: den Girsterbaach zusammen mit dem Buersdreferbaach bei Buerermillen, den Kauzebaach bei Moersdorf und andere, zum Teil nur periodisch wasserführende, Gewässer. Durch die günstigen Bodenbedingungen in den Tallagen, werden diese größtenteils zum Ackerbau genutzt, die umliegenden Hänge sind von Wiesen und Weiden geprägt. Vor allem Streuobstwiesen sind typisch für diese Gegend. Leider sind die meisten mittlerweile überaltert und zum Teil nicht gepflegt, so dass sie zusammenbrechen. Auch die ehemaligen Weinberge an den süd-exponierten Hängen werden in den meisten Fällen nicht mehr zum Weinbau genutzt, sondern sind fast gänzlich verbuscht oder bewaldet. Wenige Ausnahmen werden noch für den Anbau von Wein genutzt oder beherbergen orchideenreiche Kalkmagerrasen. Die schattigeren Hänge sind von Laubwaldgesellschaften geprägt. Fast ein Drittel des Natura 2000 Gebietes des Unteren Sauertals sind nach Anhang I der FFH-Richtlinie ausgewiesene Habitate. Davon dominieren magere Flachland-Mähwiesen (6510) und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (6210) im Offenland. Dieses Mosaik an unterschiedlicher Nutzung, macht das Gebiet für die Zielarten besonders interessant. Allerdings stellt die Aufgabe der Nutzung und das Fehlen von Strukturen wie Hecken, Säumen und Solitärbäumen einen negativen Einfluss dar. Im Gebiet sind laut SDF (Standart Data Form) 10 nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützte Arten sowie 26 nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützte Vogelarten nachgewiesen, darunter mit der Wimperfledermaus (Myotis emarginatus), der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), dem Steinkauz (Athene noctua), dem Wendehals (Jynx torquilla) und dem Neuntöter (Lanius collurio) auch 5 Arten, die zu den Zielarten des Life Bats & Birds zählen. Daneben sind aufgrund ihrer Seltenheit/ Besonderheit weitere 9 Pflanzen- und 9 Tier-Arten im Gebiet von Bedeutung.