Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
Familie | Glattnasen (Vespertilionidae) |
Spannweite | 22-24 cm |
Gewicht | 7-15 g |
Aussehen | rötlich-braunes Rückenfell, heller Bauch |
Sommer | Wochenstuben in Gebäuden |
Winter | Winterschlaf in Stollen oder Höhlen |
Schutzstatus | Rote Liste Luxemburg Kategorie 1 – Bestand vom Erlöschen bedroht (CR) |
Die Wimperfledermaus ist eine mittelgroße Fledermaus mit einer Einkerbung am Außenrand des Ohres, die typisch für die Art ist. Ihren deutschen Namen erhielt sie aufgrund der feinen Härchen an der Schwanzflughaut. Die Wimperfledermaus jagt im strukturreichen Offenland mit Laubwäldern, Obstwiesen, naturnahen Gärten und Parks, aber auch in Viehställen, was eher ungewöhnlich für einheimische Fledermäuse ist. Die Nahrungsgrundlage dieser Art wird von Spinnen, Weberknechten, Faltern, Netzflügler (z.B. Florfliegen) und Zweiflügler (Fliegen und Mücken) gebildet. Bei der Jagd fliegen die Fledermäuse dicht an der Vegetation entlang um die Beutetiere von den Blättern abzusammeln. Wie die Große Hufeisennase ist die Wimperfledermaus wärmeliebend und hat ihren europäischen Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum. Im Norden reicht ihre Verbreitung bis Belgien, die südlichen Niederlande und das südliche Polen. In Luxemburg findet man die Wimperfledermaus vor allem im wärmeren Gutland, wo 11 Wochenstubenkolonien bekannt sind. Die Wochenstubenquartiere befinden sich meist auf Dachböden von Gebäuden. Die Jungtiere werden zwischen Mitte Juni und Mitte Juli geboren. Im Herbst schwärmen die Wimperfledermäuse, bevor sie ihre Winterquartiere in Höhlen oder Stollen mit hoher Luftfeuchtigkeit aufsuchen. In den frostfreien Quartieren überwintern die Tiere freihängend. Normalerweise liegen zwischen den Sommer- und Winterquartieren keine großen Distanzen. Die Art ist sowohl durch Veränderungen in ihren Jagdgebieten, als auch durch (Zer-)Störung der Quartiere bedroht.