Junglinster

LU0002015 Région de Junglinster

In der Region um Junglinster ist aus geologischer Sicht der Steinmergelkeuper dominierend. Er ist mit, häufig tiefen, Erosionsrinnen durchzogen, die entstehen, wenn das ursprünglich dichte, tonige Gestein in scharfkantige Stücke verwittert. Durch starken Regen werden diese dann weggetragen und die ursprünglich kleinen Risse und Rillen vergrößert. Aufgrund dieser Erosionsanfälligkeit des Steinmergelkeupers sind in dieser Gegend vermehrt bloßgelegte Hänge zu finden. Im N2000 Vogelschutzgebiet um Junglinster ist die Schwarze Ernz das dominierende Fließgewässer, das von Süden nach Norden fließt. Andere Gewässer im Gebiet sind der Iernsterbaach, der Kriipsebaach und der Kauzebaach. Die Vegetation ist auf den Plateaus, auf denen Luxemburger Sandstein den Keuper bedeckt, von Buchenwäldern geprägt. Auf den flachgründigen und wenig wüchsigen Hängen finden sich vermehrt Kalkmagerrasen sowie auch vereinzelte Wacholderformationen, ein Teil davon ist jedoch mittlerweile verbracht oder verbuscht. In den Tallagen, auf den tiefgründigeren und schwereren Böden, finden sich vor allem Wiesen und Weiden, die oft noch relativ artenreich sind. Ackerbau ist aufgrund der Schwere der Böden nicht so lohnend wie auf leichter zu bearbeitendem Land. Auf den Schwemmböden im weiten, flachen Tal der Schwarzen Ernz finden sich vor allem feuchte Mähwiesen, aber auch Niedermoore, Feuchtbrachen, Großseggenriede und Schilfröhricht. Insgesamt dominieren die Flachlandmähwiesen (6510) die im Gebiet aufgenommen Habitate. Andere Habitate sind beispielsweise die Streuobstwiesen und Feuchtgebiete. Durch eine abwechslungsreiche Vegetation und hohe Artenvielfalt der Pflanzen ist das Gebiet um Junglinster auch besonders interessant für Spinnen und Insekten. Eine ganze Reihe von Heuschrecken, Schmetterlingen und Käfern sind als hochspezialisierte Arten auf diese Lebensräume angewiesen. Auch die noch relativ häufig vorhandenen Strukturen wie Gebüschen und Hecken helfen ein abwechslungsreiches Mosaik zu schaffen, das gerade für die Zielarten des Life Bats & Birds Projektes sehr wichtig ist. Deshalb ist es auch eines der wenigen Gebiete, in dem alle Vogel-Zielarten des Projektes noch vorkommen. Vor allem der ausgesprochen seltene Raubwürger findet hier noch verhältnismäßig gute Bedingungen vor, weshalb die Gegend sehr wichtig für den Erhalt der Art ist. Insgesamt kommen im Vogelschutz-Gebiet Junglinster 35 nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützte Vogelarten laut SDF (Standard data form) vor.