Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
Familie | Hufeisennasen (Rhinolophidae) |
Spannweite | 34-40 cm |
Gewicht | 17-28 g |
Aussehen | grau-braunes Rückenfell, grau-gelblich bis weißer Bauch |
Sommer | Wochenstuben in Gebäuden |
Winter | Winterschlaf in Höhlen oder Stollen |
Schutzstatus | Rote Liste Luxemburg: Kategorie 1 – Bestand vom Erlöschen bedroht (CR) |
Die Große Hufeisennase ist eine große Fledermaus mit auffälligen hufeisenförmigen Hautlappen um die Nase. Diese sind arttypisch und dienen der gerichteten Ultraschallaussendung. Als wendiger Flieger, der oft sehr niedrig über dem Boden fliegt, nutzt die Große Hufeisennase Strukturen wie Hecken und Bäume zur Orientierung bei der Jagd im Offenland. Als Nahrung bevorzugt sie Käfer und Falter, die auch oft von einem Ansitz aus gefangen werden. Dazu hängt sich die Fledermaus an einen Ast und wartet auf vorbeifliegende Insekten. Der Lebensraum der Großen Hufeisennase besteht aus einem Habitat-Mosaik aus Laubwald, Weiden, Hecken, Baumreihen und Obstwiesen. Diese wärmeliebende Fledermausart hat ihren europäischen Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum. In Luxemburg ist sie sehr selten und nur eine Wochenstube, wo die Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen, ist bekannt. Die Wochenstuben befinden sich in Mitteleuropa meistens auf Dachböden, die den Tieren ausreichend Platz bieten um sich in unterschiedlichen Temperaturzonen aufzuhalten. Die Geburt und Aufzucht der Jungtiere, eines pro Weibchen, erfolgt von Ende Juni bis Ende Juli. Die Männchen leben zu dieser Zeit nicht mit den Weibchen zusammen, sondern haben eigene Quartiere, die keine so große Anzahl an Tieren beherbergen wie die Kolonien der Weibchen. Im Winter wandern die Tiere in Überwinterungsquartiere, die meist in der Nähe der Sommerquartiere sind. Zum Überwintern benötigen sie frostfreie Stollen oder Höhlen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Diese verhindert ein Austrocknen der empfindlichen Flughäute während des Winterschlafes.
Die Art wurde durch den Verlust von reichen Insektenvorkommen, sowie geeigneten Quartiermöglichkeiten sehr selten. Auch der zunehmende Straßenverkehr stellt eine Bedrohung für die Fledermäuse dar.