Obermosel

LU0001029 Région de la Moselle supérieure

 

Das Habitat-Schutzgebiet der oberen Mosel liegt im äußersten Südosten Luxemburgs und erstreckt sich über zwei naturräumliche Wuchsgebiete, das Moseltal und das westlich daran angrenzende Mosel-Vorland. Die beiden Naturräume unterscheiden sich sowohl landschaftlich, als auch geologisch. Der überwiegende Teil des Gebietes der oberen Mosel liegt in einer weiten, sanft gewellten Landschaft, die aus Gesteinen des Keupers aufgebaut ist. Im Westen reicht das Gebiet teilweise bis auf das Plateau hinauf, das von Mergeln und Kalken bedeckt ist. Mehrere Verwerfungen prägen die Landschaft mit Steilstufen und Felskanten. In der Gegend von Schengen treten daneben vermehrt ältere Gesteine des Muschelkalks und des Buntsandsteins zu tage. Die jüngsten Gesteine im Gebiet bilden die Ablagerungen aus Hangschutt und Terrassenschottern der Mosel. Die Böden sind an den südexponierten Hängen flachgründig, an den nordexponierten Hängen und weiter talwärts sind mächtigere Tonböden zu finden. Entlang der Moselauen befinden sich braune Auenböden. Hydrologisch wird das Gebiet durch die Mosel dominiert, die zugleich die Landesgrenze zu Deutschland darstellt. Alle Bäche des Moselvorlandes entwässern direkt in die Mosel, wie etwa der Bousserbaach, der Heidbaach und der Aalbaach. Im Bereich des Naturschutzgebiets Haff Réimech werden die Baggerweiher überwiegend durch Grundwasser und bei Hochwasser vom Kuerlerbaach gespeist. Die Region der oberen Mosel gehört zu den klimatisch begünstigten Lagen in Luxemburg. Über die Hälfte des Gebietes ist von Wald bedeckt, landwirtschaftlich genutztes Offenland macht etwa einen Drittel aus. Im Gebiet wurden 12 Habitattypen, die zusammen mehr als die Hälfte der Fläche bedecken aufgenommen, dabei dominieren im Offenland Magere Flachland-Mähwiesen (6510). Laut SDF (Standard data form) kommen im Gebiet neben 4 Fledermausarten, mit unter anderem den beiden Zielarten Myotis emerginatus (Wimperfledermaus) und Rhinolophus ferrumequinum (Große Hufeisennase), auch 2 Insektenarten, sowie jeweils eine Art aus der Gruppe der Fische, Amphibien und Pflanzen vor, die nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützt sind. Darüber hinaus sind weitere 12 Insekten-, 8 Pflanzen-, 3 Säugetier-, 1 Amphibien- und 1 Reptilienarten wegen ihrer Seltenheit oder Besonderheit im Gebiet von Bedeutung. Von den nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geschützten Arten treten im Gebiet, laut SDF, unter anderen die 4 Zielarten auf. Das Moseltal ist besonders im Hinblick auf Feuchtgebiete ein besonderes Refugium für viele Arten, sowohl für Vögel als Brut- und Rastplatz, als auch für verschiedene Insekten-, Amphibien- und Pflanzenarten. Für das LIFE Bats & Birds ist vor allem das Vorkommen der einzigen luxemburgischen Wochenstube der Großen Hufeisennase interessant. Im gleichen Gebäude lebt auch die größte nationale Kolonie von Wimperfledermäusen.